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Was ist Beratung

Das Wort Beratung stammt aus dem althochdeutschen râtan, was „beraten“, „helfen“, „ratschlagen“ oder „einen Rat erteilen“ bedeutet. Es beinhaltet den Rat als das aus einer Überlegung hervorgehende, an jemand gerichtete Urteil. Bereits im Althochdeutschen wurde Rat auch im Sinne von Beratung oder „beratende Versammlung“ gebraucht, woraus sich die Komposita Familienrat, Stadtrat oder Rathaus entwickelten. Der Ratschlag wiederum ist die „unmittelbar an eine Person gerichtete Sprechhandlung“. Das Wort stammt aus dem althochdeutschen Verb râtslagôn, was so viel bedeutet wie „einen Kreis für die Beratung ziehen“.

Das Wort Beratung enthält den „Rat“ und den „Ratschlag“, deren mehrdeutige Synonyme, von Anregung über Empfehlung bis Mahnung, das Wort ebenfalls mehrdeutig machen, weshalb es etwas genauer definiert werden sollte.

Beratung wird in der Praxis als sehr weitreichender Begriff verwendet, der demnach mehrere Bedeutungsformen umfassen kann. Er bezieht sich aber vor allem auf die gerichtete, unidirektionale Beratung einer ratsuchenden Seite durch eine „Experten-Seite (engl.: Rat / advice, Beratung, Beratungsgespräch / consultation). Er wird auch für die gemeinsame Beratung Gleichgesinnter oder Gleichgestellter ( joint consultation, counceling) verwendet.

Der Beratene muss am Ende der Beratung selber entscheiden können, ob er den Rat annimmt und welches Verhalten er jetzt wählt. Dies unterscheidet die Beratung von Belehrung und Betreuung. Während der Beratene bei der Belehrung eine bestimmte Sichtweise zu berücksichtigen hat, muss er bei der Betreuung Fremdentscheidungen des Beraters hinnehmen. Zu unterscheiden ist ferner zwischen Auskunft (englisch information), Empfehlung (englisch recommendation) und Ratschlag (englisch advice). Auskunft ist die vom Anfragenden erbetene Mitteilung von Tatsachen, Empfehlung ist der Vorschlag eines bestimmten Verhaltens als im Interesse des Beratenen liegend. Im Vergleich zur Beratung fehlt der bloßen Empfehlung das Werturteil. Beide können den Willen des Adressaten beeinflussen, bei der Beratung ist diese Funktion jedoch stärker. Der Ratschlag ist eine meistens unverbindliche, in der Regel verbale Empfehlung.

Eine Beratung setzt demnach einen selbstverantwortlichen, mündigen Klienten, bzw. eine Klientel, voraus, die über die Annahme und Verwertung der Beratung eigenständig entscheidet. Ein Berater bzw. eine gemeinsame Beratung kann zwar einen Beratungserfolg erwünschen und beeinflussen, aber nicht erzwingen. Beratung darf nur Hilfe zur Selbsthilfe sein (Subsidiarität-Prinzip).

Beratung darf deshalb keine Erziehung, keine Betreuung und auch keine Therapie beinhalten, weil durch diese die Autonomie des bzw. der Beratenen, oder der Beratenden in Frage gestellt wird. Der Begriff „Beratung“ wird allgemein positiv verstanden.

Beratung ist die Erklärung von Tatsachen einschließlich der Darstellung und Bewertung von Entscheidungsalternativen. Die Beratung umfasst sowohl eine Eigenbewertung des Beraters als auch – unter Berücksichtigung der persönlichen Verhältnisse des Beratenen – eine Empfehlung, die in eine Kauf-, Verkauf-, Halteempfehlung oder sonstige Entscheidung durch den Beratenen mündet. 

Ist eine derartige Beratung Gegenstand eines geschäftlichen Kontaktes zwischen Berater und Beratenem und wirkt sich auf die finanziellen Verhältnisse des Beratenen aus, so wird die Beratung zur Vertragspflicht in einem Beratungsvertrag. Das hat zur Folge, dass der Berater die Beratungshaftung für etwaige Beratungsfehler zu übernehmen hat

In der Beratung geht es vor allem darum, ein fachliches Problem zu lösen. Während das Training sich vorrangig auf den Ausbau der Fähigkeiten des Personals konzentriert, liegt der Fokus in der Beratung auf der fachlichen Problemstellung des Unternehmens. Ziel des Beraters ist es, seinem Kunden eine Lösung zu verkaufen, die für diesen nicht immer nachvollziehbar ist. Kommt es somit zukünftig wieder zu einem Problem, wird der Berater häufig wieder angefragt.

In der Regel kümmern sich Berater um konkrete Probleme im Unternehmen oder um die Verbesserung von einzelnen Prozessen. Häufig werden hier externe Berater in Anspruch genommen. Diese können in der Regel mit anderen Augen auf das Problem schauen und durch andere Ansichtsweisen neue Lösungswege aufzeigen. Seine Aufgabe ist es, das Problem zu analysieren und dem Unternehmen Lösungsvorschläge zu unterbreiten. 

Oft kommt es auch dazu, dass der Berater für die Umsetzung an der Seite des Unternehmens steht. Damit der Berater so erfolgreich wie möglich agieren kann, nutzt er verschiedene Methoden in seiner Praxis. Hierzu gehören unter anderem Workshops mit Mitarbeitern und Führungskräften oder einzelne Interviews. Auf diese Weise verschafft er sich gezielt die erforderlichen Informationen.

 

Die gewollte Beratung, die sich an Einzelpersonen oder kleine Gruppen richtet, um ein Ergebnis gezielt zu erreichen, wird oft  auch "Coaching "genannt, was es aber nicht ist (siehe Beitrag Coaching). Beratung wird gesucht, gewünscht oder erwartet. Der berüchtigte wohlmeinende, unerbetene Rat ist daher ebenso wenig Beratung, wie der „gute Rat“ eines Vorgesetzten.

Beratungs-„Formen“

Beratung kennt keine explizite Form und kann ebenso als Gespräch erfolgen, wie in schriftlicher Fassung. Der Inhalt einer Beratung kann also in einem Brief, einer Mail oder einem Buch zu finden sein, wie auch auf einem Audiodatenträger oder einem Video. Meist wird der gesuchte Rat in einem persönlichen, zumindest telefonischen Gespräch vermittelt und kann auch anonym gegeben werden (Telefonseelsorge). Eine Beratung kann an einem einzigen Termin oder in einer Reihe von Sitzungen erfolgen. Eine Überprüfung des Beratungserfolges findet – außer im professionellen Bereich (performance test) – in der Regel nicht statt.

Beratungszwecke und Beratungsmissbrauch:

Durch die Inhalte definiert, gibt es eine große Zahl von Beratungsarten und -Berufen, von der Anlageberatung bis zur Verbraucherberatung. Diese Inhalte haben sich derartig ausgeweitet und überschneiden sich auch, weshalb ein Überblick nicht mehr leicht ist und die „Beratung“ selbst zum Forschungsgegenstand wurde.

Personalentwicklung im Unternehmen:

Das Hinzuziehen vom Berater, Trainer oder Coach  für verschiedene Prozesse im Unternehmen kann viel Positives bewirken und Veränderungen herbeiführen. Dies gilt sowohl für die unternehmerischen Prozesse als auch die Personalentwicklung. Besonders in Letzterem sind viele Vorteile zu erkennen.

 

Daher holen sich immer mehr Unternehmen einen Coach oder Trainer an die Seite, um die Personalentwicklung anzugehen. Die Stärkung von fachlichen und persönlichen Fähigkeiten des Personals nimmt für Unternehmen eine immer größer werdende Stellung ein. Dies liegt vor allem daran, dass kompetente und souveräne Mitarbeiter in der Regel zufriedener sind und sich besser im Umgang mit anderen zeigen. Sie sind motivierter, kommunikationsfreudiger und kreativ. 

Auf diese Weise erzeugen sie eine Wechselwirkung mit anderen.

 

Genau aus diesem Grund werden insbesondere Trainings- und Coaching-Maßnahmen für das Personal immer wichtiger.

Sowohl in großen Unternehmen als auch in KMUs steigt das Angebot an Trainings und Coachings.

Die Anwendungsmöglichkeiten sind vielfältig und zeigen, dass es für jedes Unternehmen einen Grund gibt, sich einen externen Coach oder Trainer für die Personalentwicklung ins Hause zu holen.

Die Coachings bzw. Trainings werden individuell auf das Unternehmen angepasst und erstellt. Schon nach wenigen Seminaren können die Teilnehmer das Erlernte für sich anwenden und bessere Erfolge erzielen.

Die Coaches und Trainer bringen ein psychologisches Fachwissen mit sich und kennen auch die neuesten Erkenntnisse aus der Wissenschaft. Auf dieser Basis können Mitarbeiter und Führungskräfte noch gezielter beraten werden. Das Personal wird auf jeder Hierarchieebene erreicht und die Mitarbeiter können besser und bewusster mit ihren Stärken und Schwächen umgehen. Gleichzeitig profitiert auch Ihr Unternehmen davon! Denn je besser sich Ihre Mitarbeiter fühlen, umso bessere Ergebnisse erzielen sie.

Das Angebot von Coaches und Trainern ist vielfältig und befasst sich mit den verschiedenen Ansätzen der alltäglichen Probleme des Personals:

  • Was fehlt, um die Rolle im Unternehmen noch erfolgreicher auszuführen?

  • Wie können Mitarbeiter den hohen beruflichen Anforderungen weiterhin gerecht werden?

  • Wie können die Stärken auch unter den sich ständig ändernden Arbeitsbedingungen bestmöglich eingesetzt werden?

  • Wie können Konfliktsituationen konstruktiv behandelt werden?
     

Das Nutzen für Unternehmen zeigt sich nicht nur darin, dass sich das Personal selbstsicherer mit sich und anderen zeigt. Auch können Krisen und andere Veränderungsprozesse besser bewältigt werden. Es werden klare Lösungen für immer wieder auftretende Probleme aufgezeigt und die persönliche Situation wird reflektiert. Auf diese Weise erhält der Mitarbeiter eine persönliche Klarheit und kann seine Zielvorgaben sicher umsetzen. Auch werden neue Verhaltensmuster und Stärken herausgearbeitet.

Interne Beratung/Coaching: 

Die Beratung muss nicht immer nur von externen Dritten kommen. Unternehmen können sich auch interne Coaches, Trainer und Berater an die Seite holen. Insbesondere das Coaching wird oft durch Führungskräfte ausgeführt. Hier entsteht jedoch ein Risiko von Rollen- und Interessenskonflikten. Denn nicht jeder Mitarbeiter lässt sich gerne von seinem Vorgesetzten coachen oder beraten.

Allerdings sollten auch immer die Anforderungen beachtet werden. Diese können sehr unterschiedlich sein. Während bei dem externen Coach die persönliche Unterstützung des Klienten im Vordergrund steht, ist dies bei der Führungskraft oft nur die fachliche Komponente.

Hinzu kommt, dass vor allem im Coaching oftmals persönliche Themen angesprochen werden, welche der Mitarbeiter dem Vorgesetzten nicht offenbaren möchte. Dies hat zur Folge, dass der Mitarbeiter sich nicht frei entfalten kann und unter gezügelten Bedingungen agiert. Die vollen Erfolge der Beratung bzw. des Coachings bleiben somit aus.

Doch auch auf Seiten der Führungskraft ist es keine leichte Aufgabe. Denn die Rolle des Coaches ist komplex und die Führungskraft hat diese zu ihrer sonstigen Tätigkeit auszuführen. Auch müssen die unternehmerischen Ziele im Auge behalten werden, was im Zwiespalt mit dem Coaching selbst stehen kann.

Externe Beratung:

Bei der externen Beratung kann der Klient ganz unabhängig beraten werden. Sowohl die Unabhängig als auch Neutralität des Beraters wird gewahrt. Es gibt keine Handlungs- oder Rollenkonflikte, die dem Berater bei der Ausführung seiner Beratungstätigkeit dazwischenkommen könnten. Insbesondere im Coaching ist dies wichtig und der Klient kann ein vertrauensvolles Verhältnis zum Coach aufbauen. Er kann sich auch im Hinblick auf schwierige Themen öffnen. Dadurch ermöglicht er sich die Chancen auf einen erfolgreichen Abschluss des Coachings.

Beratung für Ihr Unternehmen:

Es bedarf einiger Zeit, bis der passende Coach, Trainer oder Berater für das Unternehmen gefunden wurde. Bei den ständigen Entwicklungen in Unternehmen und im Umfeld ist es keine leichte Aufgabe, die richtige Person zu finden. Auch sollte das Programm  mit dem Ziel des Unternehmens übereinstimmen. Die Ziele müssen zur Unternehmenskultur passen und die Bedürfnisse der Mitarbeiter und Führungskräfte berücksichtigen.

Bevor Sie sich einen Berater oder Coach ins Hause holen, sollten Sie sich vorab über die verschiedenen Möglichkeiten erkundigen. Inwiefern möchten Sie Ihre Mitarbeiter fördern und coachen oder beraten? Macht ein Training für eine größere Gruppe Sinn oder denken Sie eher an das individuelle Coaching für Ihre Teammitglieder? Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die Berater für die Entwicklung des Personals zu nutzen. Auch die Bereiche sind vielfältig. Doch eines ist gleich: Sie bringen positive und nachhaltige Wirkungen mit sich, wenn sie richtig eingesetzt werden.

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